Museumsgrafik

Berlin

Dauerausstellung
im Sony Center

500 Meter ist der Weg lang, der durch 100 Jahre deutscher Filmgeschichte führt, bestehend aus 15 Räumen mit 11 Themen von der Frühzeit des Filmes zu Metropolis über den Atlantik zu Marlene Dietrich, Leni Riefenstahl und Propaganda, Nachkrieg und Gegenwart.

1.200 Objektbeschriftungen in zwei Sprachen von fünf Raumautoren in elf Sorten auf vier verschiedenen Materialien mussten innerhalb von zwei Wochen erstellt werden. Der ursprüngliche Schnitt der Schrift Kabel BQ von 1927 war nicht einfach zu besorgen, passt aber perfekt zur Epoche und ist so breit ausgebaut, dass alle 14 Informationsebenen ihren eigenen Schriftschnitt haben.

In ihrer Dimension nicht weniger aufwändig war die Gestaltung der Außenfassade über 3 Stockwerke zum Innenhof des Sony Centers hin, die mit den unterschiedlichen Leseabständen spielt: während man das Portrait von Marlene Dietrich und den Museumsnamen, die sich über drei Stockwerke erstrecken, nur aus der Ferne gut sehen kann, lässt sich das Band aus sämtlichen Filmtitel, die im Inneren vorkommen, nur aus der Nähe entziffern.

 

Aufgaben
Raumtexte
Displays
Objektbeschriftungen
Leitsystem
Aussenwerbung Grossbilder 

Architekt Hans Dieter Schaal

 

Museumsgrafik

Nordhausen

KZ-Gedenkstätte
Dauerausstellung

Als das Konzentrationslager Dora im Spätsommer 1943 gegründet wurde, war der Zweite Weltkrieg für Deutschland bereits verloren. Statt sich die Niederlage einzugestehen, propagierten die Nationalsozialisten den »Endsieg« und den »Totalen Krieg«. Die Geschichte des KZ Mittelbau-Dora gibt eine Vorstellung davon, was dies bedeutete.

Mittelbau-Dora ist heute sowohl zeithistorisches Museum als auch historischer Tatort: Spuren und Relikte zeugen von den vergangenen Verbrechen, aber auch vom wechselvollen Umgang mit der Vergangenheit. Die einzelnen Bereiche des Lagers und die baulichen Relikte konnten in den letzten Jahren visualisiert und gekennzeichnet werden.

Im Museum wird anhand zahlreicher Originalexponate sowie vieler Fotos, historischer Filme und Zeitzeugen-Interviews die Lagergeschichte umfassend dargestellt.

Mittels Displays und Vitrinen wird die die Geschichte des Konzentrationslagers chronologisch und nach Themen erzählt. Jeweils ein Motiv ist als großer angeschnittener Freisteller hervorgehoben, was dem Ganzen fast einen Magazincharakter gibt.

Großvitrinen in den Wänden sind jeweils Opfern oder Tätern gewidmet. Während sich das Layout bei den Opfern an deren Dokumente anpasst, bleibt es bei den Tätern starr. Die Opfer sind mit warmen Grautönen unterlegt, die Täter mit kalten Grautönen.

 

Aufgaben
Gestaltung, Produktionsüberwachung
Displays
Vitrinen
Beschriftungen
Grossbilder
Filmtitel
Faksimiles
Objektbeschriftungen
Adaption auf Wanderausstellung

Architekt: Hans Dieter Schaal

Museumsgrafik

London

Sonderausstellung
Wellcome Trust

»War and Medicine« war eine Sonderausstellung der Wellcome Collection in London in Kooperation mit dem Deutschen Hygiene Museum Dresden. Es ging dabei um das komplexe Verhältnis zwischen medizinischem Fortschritt und bewaffneten Auseinandersetzungen. Anhand von diesbezüglich bedeutsamen Kriegen wurde die wechselseitige Beziehung zwischen der Weiterentwicklung von Waffen und der medizinischen Versorgung der durch sie verursachten Verletzungen aufgezeigt. So brachte z. B. der Erste Weltkrieg mit seinen für einen Grabenkrieg typischen Kopfverletzungen große Fortschritte in de kosmetischen Chirugie, die schließlich der Zivilbevölkerung zugute kamen.

Die Thematik verbot eine allzu inszenierte Grafik.

Für mich unvergesslich ist die Präsentation des Künstlers David Cotterell, der mit dem Auftrag eine Arbeit für die Ausstellung zu erschaffen nach Afghanistan gereist war und direkt vom Flughafen kam, um bei einer unserer Besprechungen Dias von seinen 3 Wochen in einem dortigen Krankenlager zeigte. 

Aufgaben
Grafik Eingangswand
Wandgrafiken
Raumtexte
Objektbeschriftungen
Grossbilder 

Architekt Hans Dieter Schaal

FOTOS: WELLCOME TRUST

Museumsgrafik

Berlin

Dauerausstellung
im Sony Center

Ohne Frage ist das Fernsehen ein wichtiger Bestandteil unseres audiovisuellen Erbes, dessen historischer und kultureller Wert im Fernsehmuseum im Filmhaus am Potsdamer Platz (Berlin) gewürdigt wird.

Die Dauerausstellung zu Geschichte und Bedeutung des Fernsehens wird in fünf Räumen gezeigt.

Im sogenannten Zeittunnel präsentiert sich auf zwei gegenüberliegenden Leuchtdisplays chronologisch und umfassend die Entwicklung des Fernsehens im Westen wie im Osten. Ein wahres grafisches Puzzlespiel, da die 21 großformatige Glasscheiben mit eingebauten Monitoren ausgestattet sind, die jeweils passende Filmausschnitte zeigen.

Passend zur Außengestaltung des Filmmuseums prangen 100 Fernsehtitel als typografisches Wandtattoo in der Mediathek, in deren gemütlichen Kojen man Filme aus dem Archiv ansehen kann.

 

Aufgaben
Raumtexte
Leitsystem
Displays
Objektbeschriftungen
Grossbilder
Wandgestaltung
Aussenwerbung 

Architekt: Hans Dieter Schaal

FOTOS: HILLERT IBBIKEN, ARMIN TEUFEL

Museumsgrafik

Völklingen

Sonderausstellung
Gebläsehalle, Völklinger Hütte

Prometheus ist den antiken Mythen zufolge der Schöpfer der Menschen. Er brachte ihnen das Feuer und lehrte sie Kunst und Wissenschaft. Kein Ort schien besser geeignet, das Prometheische am Menschen zur Darstellung zu bringen, als die Völklinger Hütte nahe Saarbrücken. Die Ausstellung verband den prometheischen Ort und den Wandel der Vorstellungen des Menschen von sich selbst in Form von 12 Bühnenbildern zu einem eindrucksvollen Gesamtkunstwerk.

Da die gesamte Ausstellung aus Reproduktionen bestand, musste ich über die üblichen Raumtexte, Bilder und das Leitsystem hinaus auch neue Exponate zu den verschiedenen Themen kreieren.

Die Ausstellung – eine Gemeinschaftsproduktion des Deutschen Historischen Museums, Berlin, und der Stiftung Industriekultur, Völklingen – wurde mit 196.000 Besuchern ein unerwartet großer Erfolg und um ein Jahr verlängert.

 

Aufgaben
Raumtexte
Exponate
Objektbeschriftungen
Leitsystem
Exponate/Grafiken
Diashow
Grossbilder

Architekt Hans Dieter Schaal

FOTOS: WOLFGANG GÜNZEL

Museumsgrafik

Berlin

Historische Ausstellung
Deutscher Dom

Der Deutsche Dom – ein historisches Bauwerk an einem historischen Platz mit einer langen Geschichte von Bau und Umbauphasen – beherbergt die historische Dauerausstellung »Wege – Irrwege – Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland« des Deutschen Bundestages. Die historische Ausstellung widmet sich vorrangig jenen Epochen der deutschen Geschichte, in denen die substanziellen Grundlagen für die politische Ordnung der Bundesrepublik gelegt worden sind.

Mit 175 Bildern und 46.100 Zeichen Text transportieren die mehrteiligen Displays den Hauptteil der Inhalte der Ausstellung. Das Gestaltungskonzept musste diese Masse an Information klar strukturieren und Hierarchien zur Orientierung schaffen, gleichzeitig aber so flexibel sein, dass die unterschiedlichen Bildformate jeweils optimal präsentiert werden konnten.

Erstmals kamen alle Beteiligten bei diesem Projekt in den Genuss eine eigens neu angelegten Bilddatenbank, in welcher die benötigten Bilddaten in geeigneten Formaten hinterlegt waren.

 

Aufgaben
Raumtexte
Displays
Objektbeschriftungen
Leitsystem
Grossbilder

Architektur Hans Dieter Schaal

 

Über die Arbeit für diese Ausstellung habe ich auf der Typo 2002 in Berlin einen Vortrag gehalten.

Museumsgrafik

Frankfurt am Main

Sonderausstellung Schirn Kunsthalle

Zum 150-jährigem Paulskirchen-Jubiläum fand in der Schirn eine Sonderausstellung mit großem Rahmenprogramm statt.

Dabei eröffnete sich mir eine völlig neue Gestaltungswelt – riesige Schriften wie Skulpturen, verzerrte Schlagwörter an der Wand, die Grundrechte als gläsernes Mobile, Wandbilder mit Rasterpunkten in der Grösse von Keksen und das Logo als Verkleidung des Kassenhäuschens in 10x10Metern(!). Wir Grafiker denken für gewöhnlich in Dimensionen von A4, 12 Punkt und 300 dpi Auflösung. Ausstellungsgrafik ist etwas völlig anderes, sowohl das Ergebnis, durch das man hindurchgehen kann, wie auch das Zustandekommen, welches vieler sehr unterschiedlicher Personen bedarf. Bis heute gibt es keine spannendere Arbeit für mich, als die an einer Ausstellung.

Als krönenden Abschluss musste noch die Paulskirche für den Festakt mit Bundespräsident Roman Herzog geschmückt werden. Hierfür kamen, wie schon in den Printmedien, abstrakte Ausschnitte der Germania zum Einsatz, die als 12 Meter hohe Banner die Fenster partiell abdunkelten. Als Hintergrund für das Rednerpult diente ein Zitat von Heinrich von Gagern von 1848.

 

Aufgaben
Leitsystem
Objektbeschriftung
Wandschriften
Exponate
Innenausstattung Paulskirche
Logo
Printmedien
Werbemittel

Architektur Hans Dieter Schaal